Dienstag, 22. März 2011

Erweiterung der Wasserkraftnutzung im Murgtal geplant - Kommt jetzt auch der Nationalpark?

Im Murgtal bei Forbach befindet sich die größte Anlage zur Nutzung der Wasserkraft im Nordschwarzwald. Dazu gehören zum Beispiel das Rudolf-Fettweis-Kraftwerk und die Schwarzenbach-Talsperre, der größte See des Nordschwarzwalds. Insgesamt bestehen vier Stauseen und vier Bachableitungen.

Die EnBW planen nun, die Wasserkraftnutzung bei Forbach beträchtlich zu erweitern. Dies erfolgt im Bestreben, wesentlich mehr Energie zu speichern, die zu den Spitzenzeiten abgerufen werden kann. Das Großprojekt sieht eine unterirdische Speicherkaverne, einen neuen Obersee sowie eine Vielzahl von unterirdischen Druckleitungen vor. Die Probebohrungen sind zur Zeit im Gange.  Es wird mit einer vierjährigen Planungszeit (Raumordnung, Planfeststellung) sowie einer vierjährigen Bauzeit gerechnet.

Vor allem das neue Oberbecken wird beträchtliche Eingriffe in die Natur bewirken. Das neue Oberbecken soll mit dem Ziel einer möglichst hohen Energieausbeute höher liegen als die bestehende Schwarzenbach-Talsperre. Die drei ins Auge gefassten Standorte für das Oberbecken sind im Bereich der Streitmannsköpfe (nördlich der Schwarzenbach-Talsperre), im Bereich des Seekopfs (westlich der Schwarzenbach-Talsperre) sowie im Bereich des Nägeliskopfs (südlich der Schwarzenbach-Talsperre).

Alle drei Standorte für das Oberbecken kämen im Kernbereich des Hochschwarzwalds zu liegen. Die Eingriffe in die Natur werden beträchtlich sein.

Ich plädiere hiermit dafür, dass die Angelegenheit des neuen Speicherbeckens thematisch mit der Einrichtung des Nationalparks Nordschwarzwald verknüpft wird. Das neue Speicherbecken und die Erweiterung der Wasserkraftnutzung werden auf jeden Fall Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in die Natur erforderlich machen. Da bietet es sich doch an, die sowieso anhängige Frage des Nationalparks im Nordschwarzwald gleich mit anzupacken. Wenn es eine passende Gelegenheit gibt, den Nationalpark Nordschwarzwald anzugehen, dann doch jetzt und im Zusammenhang mit der Neuordnung und Erweiterung der Wasserkraftnutzung.

Es wäre einer neuen Regierung von Baden-Württemberg also anzuraten, gleich ein gemeinsames Raumordnungsverfahren für die Erweiterung der Wasserkraft und für die Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald durchzuführen. Ein Nationalpark muss in Baden-Württemberg über kurz oder lang sowieso eingerichtet werden. Da können die Pläne für die Erweiterung der Wasserkraftnutzung und das erforderliche Raumordnungsverfahren sogar gerade zur rechten Zeit kommen.     

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