Mittwoch, 27. November 2013

Breitlohmiß - ein Biotop bei Kaltenbronn

Das Gebiet um Gernsbach-Kaltenbronn ist berühmt für seine Moore. Es gibt dort das Wildseemoor mit dem Wildsee und dem Hornsee sowie weiteren Moorseen. Das Wildseemoor beherbergt die größten Hochmoorkolke (Seen) Mitteleuropas. Dann gibt es das Hohlohmoor mit dem großen und kleinen Hohlohsee.

Kaum bekannt ist jedoch ein drittes Moorgebiet um Kaltenbronn. Dieses Gebiet heißt Breitlohmiß. Mit dem Begriff Miß oder Misse bezeichnet man einen vermoorten Standort. Die Breitlohmiß weist ebenso wie ihre berühmteren Nachbarn einen waldfreien Hochmoorkern auf. In diesem Hochmoorkern befindet sich sogar ein Seelein, der Breitlohsee. Um den Hochmoorkern herum gibt es Latschenfilze, die dann vom Fichtenmoorrandwald abgelöst werden.



Es gibt bei der Breitlohmiß jedoch einen wesentlichen Unterschied zu den benachbarten Moorgebieten: Das Kerngebiet der Breitlohmiß ist für Besucher nicht erreichbar. Dorthin führt kein Weg und das Betreten des Gebiets außerhalb der Wege ist nicht gestattet (und auch nicht empfehlenswert). Trotzdem lohnt die Breitlohmiß einen Besuch. Von einem Forstweg, der in der Nähe des Kerngebiets der Breitlohmiß vorbeiführt, hat man den einen oder anderen Einblick in die Randzonen des Gebiets.

Die Breitlohmiß ist Bestandteil des Naturschutzgebiets Hohlohsee bei Kaltenbronn sowie des Schonwalds Kaltenbronn. Zudem ist die Breitlohmiß vollständig als §32-Biotop gemäß dem Landesnaturschutzgesetz Baden-Württemberg erklärt worden. Konkret sind die folgenden Biotope identifiziert worden:


Offenes Hochmoor im Breitlohmiß, 42.000 m²
Latschenfilz Breitlohmiß, 146.000 m²
Morrrandwald nördlich Breitlohmiß, 15.000 m²
Geißelmoos-Fichtenwald nördlich Breitlohmiß, 33.000 m²
Fichtenmoorrandwald nordöstlich Breitlohmiß, 37.000 m²
Geiselmoos-Fichtenwald östlich Breitlohmiß, 126.000 m²
Fichten-Moorrandwald südöstlich Breitlohmiß, 19.000 m²
Fichten-Moorrandwald südwestlich Breitlohmiß, 18.000 m²
Geißelmoos-Fichtenwald südlich Breitlohmiß, 61.000 m²
Fichten-Moorrandwald nordwestlich Breitlohmiß, 25.000 m²
Kiefern-Moorrandwald Rübenäckerle, 21.000 m²


Wie kommt man hin?
Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung durch das Randgebiet der Breitlohmiß ist Kaltenbronn mit seinen Großparkplätzen (auch Bushaltestelle). Von Kaltenbronn folgt man dem Mittelweg und dem Westweg des Schwarzwaldvereins hinauf in Richtung Hohlohsee.

Dort wo der Wanderweg die Außengrenze des Naturschutzgebiets Hohlohsee erreicht, wendet man sich auf dem Forstweg nach links (Richtung Süden). Nach ca. 330 Meter auf diesem Forstweg kommt man zu einer Wegspinne. Hier nimmt man den breiten Forstweg, der in Richtung Südsüdwesten führt. Auf diesem Forstweg kommt man durch die Randbereiche der Breitlohmiß. Nach ca. 1,3 Kilometer auf diesem Forstweg kommt man zu einer Waldlichtung. Dort nimmt man den nach rechts abzweigenden Weg, der nach kurzer Zeit zu dem Bächlein kommt, das die Breitlohmiß entwässert.

Die Wegstrecke von Kaltenbronn bis zum Bächlein ist in einfacher Richtung ca. 2,4 Kilometer lang. Wenn die Loipen gespurt sind, kann man die Wanderung nicht unternehmen.

Weitere Informationen
 

Hier gibt es eine Übersicht über die Portalgemeinde Gernsbach im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit Gernsbach befassen, verlinkt.


Bei ausreichender Schneelage werden auf den Forststraßen im Gebiet der Breitlohmiß Loipen gespurt. Dann darf man diese Wege nicht zu Fuß betreten.
Fichtenmoorrandwald in der Breitlohmiß
Diese Latschen wurden vom Fichtenwald überrollt. Sie haben noch versucht sich aufzurichen und sind dann abgestorben.
Vom Forstweg aus kann man ein Stück des Latschenfilzes Breitlohmiß sehen.
Der Forstweg ist teilweise tief in einer Art Hohlweg in das Moor eingegraben. Das fördert leider die Entwässerung des Moors.
Kiefer in der Breitlohmiß
Am südlichen Ende der Breitlohmiß befindet sich der tiefste Punkt des Gebiets. Dort fließt ein Bach aus dem Gebiet hinaus. Die Farbe des Wassers ist typisch für die vermoorten Hochlagen des Schwarzwalds.

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