Freitag, 4. April 2014

Wanderung im Verlauf des Premium-Wanderwegs "Bosensteiner Almpfad", Teil 1 von 2

Im heutigen und im folgenden Post in diesem Blog wandern wir im Verlauf des Premium-Wanderwegs "Bosensteiner Almpfad" beim Ruhestein im Nordschwarzwald.

Vom Startpunkt Ruhestein an der Schwarzwaldhochstraße muss man diese zuweilen stark befahrene Straße überqueren. Auf der anderen Straßenseite führt ein Forstweg hinab in das Waldgebiet des obersten Achertals. Bald kommt man zum Beginn des Rundwegs, den der Bosensteiner Almpfad beschreibt. Hier muss man sich entscheiden, ob man den Weg im oder gegen den Uhrzeigersinn begehen will. Wir gehen gegen den Uhrzeigersinn.

Gemäß den Wanderwegtafeln kommt man hier bei der Acherquelle vorbei. Eine eigentliche Quelle ist jedoch nicht auszumachen. Im weiteren Wegverlauf sieht man mehrere Bäche, die alle den Anspruch haben, Quellbäche der Acher zu sein. Durch Wald geht es stetig abwärts. Man befindet sich hier, vielleicht ohne es zunächst groß zu bemerken, innerhalb eines bedeutenden, vom Landesamt für Geologie ausgewiesenen Geotops mit Namen Ruhesteinloch.



Beim Ruhesteinloch handelt es sich um eines der wenigen Kare (Überbleibsel der letzten Eiszeit) des Nordschwarzwalds, die nach Westen geöffnet sind. Gemäß den Angaben des Landesamts entstand das Kar im Eck`schen Horizont des Unteren Buntsandsteins. Es handelt sich um ein Mehrphasenkar mit zwei Karböden, wobei der hintere als breite Terrasse erhalten ist, in die sich der zweite Karboden als kreisrundes, vermoortes Becken eingetieft hat. Vorne weist das Kar einen Wall mit mächtiger Schuttschürze auf. Über dem hinteren Talboden ragt die Karwand rund 180 Meter hoch auf. Das Landesamt merkt noch an, dass dieser Geotop schutzwürdig ist. Diese Angabe ist allerdings bereits überholt. Denn seit dem 01.01.2014 befindet sich der Geotop innerhalb des neuen Nationalparks Schwarzwald. Es ist sicher eine interessante Aufgabe für die Nationalparkverwaltung, solche Geotope (z.B. die Vermoorung) zu renaturieren und für die Besucher zu präsentieren. 

Nach einiger Zeit kommt man zu einer Schutzhütte mit Grillplatz und Quelle. Kurz bevor der Wald den ersten Bergbauernhöfen im obersten Achertal Platz macht, steigt der Bosensteiner Almpfad im Wald wieder an.


Im Wald sieht man hier immer wieder einzelne Felsen, sogenannte Blockhalden. Unterhalb der Wiesenlichtung des Kernhofs sieht man einen besonders großen Felsen im Wald. Schließlich tritt man auf die Wiesenlichtung des Kernhofs hinaus und hat von hier einen begeisternden Blick auf den Hauptkamm des Nordschwarzwalds mit Hornisgrinde, Schwarzkopf und Altsteigerskopf. Im Kernhof kann man einkehren. Im Spätwinter 2014 war in den Hofgebäuden sogar ein Sport-Fachgeschäft untergebracht.

Hinter dem Kernhof steigt der Bosensteiner Almpfad relativ steil und kurz sogar fast weglos wieder ab, nur um später erneut anzusteigen. Man kommt wieder in den Wald. Plötzlich taucht erneut ein Fels auf, der Scherzenfelsen. Auf einem neu errichteten, ganz schmalen Pfad nähert man sich dem Felsen. Vom Kopf des Scherzenfelsens hat man einen schönen Blick auf das obere Achertal mit seiner Bergumrahmung.


Im folgenden Post in diesem Blog geht es weiter mit der Wanderung im Verlauf des Bosensteiner Almpfads.

Weitere Informationen

Hier gibt es eine Übersicht über alle Premiumwege des Schwarzwalds. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Premiumwegen befassen, verlinkt.

Schutzhütte, Grillplatz und Brunnen im Verlauf des Bosensteiner Almpfads unterhalb des Ruhesteins
Blockhalde am Nordhang des Vogelskopfs
Felsblöcke im Wald unterhalb des Kernhofs
Blick von der Wiesenlichtung beim Kernhof in Richtung Nordosten auf den Altsteigerskopf: Der Jahrhundertorkan Lothar hat am Zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1999 Teile der Gipfelkuppe des Altsteigerskopfs kahlrasiert. Auf dem hier sichtbaren Hang befindet sich eines von mehreren Lothardenkmalen.
Blick von der Wiesenlichtung beim Kernhof in Richtung Norden auf die Hornisgrinde, den höchsten Berg des Nordschwarzwalds. Dieser Berg ist von weitem an Hand seiner zahlreichen Masten und Türme zu erkennen.
Blick von der Wiesenlichtung beim Kernhof in Richtung Nordnordosten auf Altsteigerskopf (rechts) und Schwarzkopf (links)
Geheimnisvoll taucht im Wald der Scherzenfelsen auf.
Blick vom Scherzenfelsen in Richtung Nordnordwesten auf das oberste Achertal: Rechts sieht man die Häusergruppe Deckerhöfe, links ist der Ortsteil Wildenberg, beide zur Gemeinde Seebach gehörend.
Blick vom Scherzenfelsen in Richtung Westnordwesten auf das obere Achertal

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