Das Naturschutzgebiet Rotmeer mit einer Größe von 46
Hektar wurde im Jahr 1995 verordnet. Es gehört somit zu den jüngeren
Naturschutzgebieten im Land. Das Gebiet befindet sich im Südschwarzwald
unmittelbar südlich des Orts Feldberg-Bärental. Die Eisenbahnlinie
Titisee-Schluchsee-Seebruck (Drei-Seen-Bahn) führt mitten durch das
Gebiet hindurch.
Die im Gebiet vorhandenen Hochmoore verdanken ihre Entstehung einem
früheren See, der nach dem Ende der letzten Eiszeit verlandete. Die
Hochmoorgesellschaften umfassen die Bergkiefer (Spirke), verschiedene
Heidekrautgewächse sowie das Scheidige Wollgras. Dort wo es besonders
nass ist, wachsen keine Bäume mehr. Statt dessen breiten sich hier die
seltenen Torfmoose aus.
Auf den trockeneren Böden in der Umgebung des Moors wächst ein reiner
Fichtenwald. Der Fichtenwald kommt auf diesen hochmontanen Standorten
natürlich vor und ist nicht, wie sonst vielfach im Schwarzwald
anzutreffen, vom Menschen angepflanzt worden.
Man kann das Gebiet von Süden, von Altglashütten, oder von Norden, von
Bärental her erreichen. Vom Bahnhof Bärental erreicht man mit der
Markierung gelbe Raute in einem Kilometer den Punkt "Römerweg". Dort
folgt man dem Wegweiser Hinterfalkau 2,0 Kilometer. Man hält sich in
Richtung Eisenbahnlinie und unterquert den Bahnkörper mit einer
Unterführung. Auf der Westseite der Bahnlinie befinden sich die Moore.
Von Altglashütten erreicht man ebenfalls mit der gelben Raute den
westlichen Teil des Gebiets.
Kommentar
Als ich im September dieses Jahres dem Gebiet einen Besuch abstattete,
habe ich mich gewundert. An keiner einzigen Stelle am Rand des
Naturschutzgebiets war ein Schild vorhanden, das das Naturschutzgebiet
bezeichnete. Weiterführende Informationen für die Besucher waren erst
Recht nicht zu finden. Ist dieses Naturschutzgebiet eine Geheimsache?
Das Landesnaturschutzgesetz BaWü schreibt vor, dass Naturschutzgebiete
vor Ort beschildert werden müssen. Wie sonst sollen die Besucher des
Gebiets über ihre Rechte und Pflichten informiert werden?
In der Verordnung zum Naturschutzgebiet ist es zum Beispiel verboten,
die offiziellen Wege zu verlassen und querwaldein durch das Moor zu
gehen. Dieses Verhalten schadet der empfindlichen Moorvegetation massiv.
Vor Ort kann man durchaus den einen oder anderen Trampelpfad im Moor
beobachten. Dieses Verhalten kann man den Besuchern nicht einmal übel
nehmen. Denn die Besucher, die nicht zufällig eine genaue topographische
Karte dabei haben, wissen nichts über das Schutzgebiet.
Baden-Württemberg hat so viele Naturschutzgebiete wie kaum ein anderes
Bundesland. Jedoch sind die Gebiete in Baden-Württemberg
überdurchschnittlich klein. Übersteigt der Aufwand der Beschilderung und
Besucherinformation, der mit diesen vielen kleinen Schutzgebieten
verbunden ist, inzwischen das zur Verfügung stehende Budget? Falls ja,
müsste man radikal umdenken. Nicht mehr viele kleine, sondern wenige
große Wildnisgebiete, die nichts kosten, wären dann das Gebot der
Stunde. Was sagt das zuständige RP Freiburg dazu?
Weitere Informationen
Naturschutzgebiete im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald im Post vom 23.08.2020
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Im
Hochschwarzwald auf der Wasserscheide zwischen dem Seebachtal im Norden
und dem Haslachtal im Süden befindet sich auf einer Höhe von 960 bis
990 m ü NN das Naturschutzgebiet Rotmeer. |
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Flachmoorkomplexe sowie das Moor umgebende Wälder zeichnen das Naturschutzgebiet Rotmeer aus. |
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Im westlichen Teil des Naturschutzgebiets Rotmeer gibt es von Natur aus waldreie Flächen. |
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Die Baumbestockung im Naturschutzgebiet Rotmeer macht teilweise einen skandinavischen Eindruck. |
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Hier wurde ein früherer Forstweg durch eine Schicht Reisig ungangbar gemacht. |
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Außerhalb der Moorbereiche umfasst das Naturschutzgebiet Rotmeer auch typische hochmontane Nadelwälder. |
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Diese Wälder zeichnen sich durch eine dichte Krautschicht aus. |
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