Im Post vom 24.04.2010 in diesem Blog war der Titisee als Naturphänomen das Thema. Im heutigen Post geht es darum, was der Mensch aus dem Titisee gemacht hat sowie darum, wie sich der See den Touristen heute präsentiert.
Der Titisee behört zu den bekanntesten Naturzielen des Schwarzwalds und ganz Deutschlands. Praktisch täglich findet man im Ort Titisee und am Nordostufer des Sees eine große Touristenschar vor. Auffallend ist der hohe Anteil der Besucher aus Übersee.
Vor
diesem Hintergrund gibt es überhaupt keine Einwände, dass das
Nordostufer des Sees vornehmlich dem Tourismus gewidmet ist. Im Gegenzug
erwartet man jedoch, dass die übrigen Ufer des Sees einigermaßen
naturbelassen sind bzw. dass alle Anstrengungen unternommen werden, um
diesen Zustand wiederherzustellen.
Leider ist der Titisee in seiner Gesamtheit ziemlich beeinträchtigt. Am Südostufer wird intensiv Forstwirtschaft betrieben. Kahlschläge, verschmutzte Wege, versperrte Seesicht und eine Beeinträchtigung des Naturgenusses sind die Folge. Am Süd- und Südwestufer fressen sich Campingplätze immer weiter in die Natur hinein. Und auf einem Drittel des Rundwegs ist es nicht möglich, am See oder wenigstens in Sichtweite des Sees zu gehen. Statt dessen geht man hier auf einem Gehweg entlang einer vielbefahrenen Straße ohne Seesicht.
Leider ist der Titisee in seiner Gesamtheit ziemlich beeinträchtigt. Am Südostufer wird intensiv Forstwirtschaft betrieben. Kahlschläge, verschmutzte Wege, versperrte Seesicht und eine Beeinträchtigung des Naturgenusses sind die Folge. Am Süd- und Südwestufer fressen sich Campingplätze immer weiter in die Natur hinein. Und auf einem Drittel des Rundwegs ist es nicht möglich, am See oder wenigstens in Sichtweite des Sees zu gehen. Statt dessen geht man hier auf einem Gehweg entlang einer vielbefahrenen Straße ohne Seesicht.
Der
Titisee will in der Weltliga der Natursehenswürdigkeiten spielen. Das
sei den Tourismusverantwortlichen und Anwohnern gegönnt. Man sollte dann
aber auch erwarten können, dass sich der Titisee in einem Zustand
befindet, wie dies bei vielen der Welt-Natursehenswürdigkeiten der Fall
ist. Und dieser Zustand ist so, dass es einerseits einen für den
Tourismus voll erschlossenen Bereich gibt, dass aber andererseits sich
der größere Teil der Natursehenswürdigkeit in einem weitestgehend
naturbelassenen Zustand befindet.
Und
in diesem Sinne muss man sich fragen, was denn die
forstwirtschaftlichen Aktivitäten am Titisee-Seeufer eigentlich sollen.
Kann man denn nicht die wenigen Quadratmeter der an den See angrenzenden
Waldflächen in einem natürlichen Zustand ohne menschliche Beeinflussung
belassen? Und man muss sich auch fragen, warum es nach über 100 Jahren
Schwarzwald-Tourismus noch nicht gelungen ist, den Seeuferweg
durchgehend am Seeufer entlangzuführen. Klar, da mag es
Privatgrundstücke geben. Aber ist das ein hinreichender Grund für die
Missstände, denen man tagtäglich die vielen hundert Wanderer und
Spaziergänger aussetzt?
Noch kommen die Touristen in Massen. Aber ob das dauerhaft so bleibt,
sei einmal dahingestellt. Ein Aktionsplan Titisee täte Not.
Tourismus-Verantwortliche sowie die zuständige Kommune und das
Regierungspräsidium sollten sich ernsthaft Gedanken machen, wie der
Titisee mittelfristig in einen Zustand überführt werden kann, dass sich
auch in fünfzig Jahren ein Besuch des Sees noch lohnt.
Weitere Informationen
Der Titisee - größter natürlicher See im Schwarzwald im Post vom 08.10.2022
Das Nordostufer des Titisees ist dem Massentourismus gewidmet. Ein
breiter Boulevard, viele Geschäfte und Restaurants sowie kommerzielle
Aktivitäten bestimmen hier das Bild.
|
Am Nordostufer des Titisees sind die Anlegestellen für den Schiffs- und Bootsverkehr. |
Fast wie eine Erlösung erscheint dem Titisee-Rundwegwanderer am Ende des Wegs der Kurpark von Titisee, durch den die letzten Meter des Rundwegs führen. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.