Samstag, 26. Juni 2010

Von Vordersteinwald rund um den Stausee Kleine Kinzig


Der Stausee Kleine Kinzig an der Grenze zwischen dem Nördlichen und dem Mittleren Schwarzwald ist etwas Besonderes. Dies ist der einzige Stausee Baden-Württembergs, der für die Trinkwasserversorgung errichtet worden ist. Das hat verschiedene Auswirkungen auch auf die Besucher, die Spaziergänger und Wanderer, die in der Umgebung des Stausees unterwegs sind.

Zunächst einmal gibt es bestimmte Verbote. Jegliche Art von Wassersport im See einschließlich Schwimmen ist nicht erlaubt. Das ist eigentlich sofort nachvollziehbar, denn niemand will wohl das Wasser trinken, in dem man gerade gebadet hat. Selbst an das Ufer des Sees darf man nicht gehen. Der Uferrandweg verläuft auf Forststraßen ca. 20 bis 50 Höhenmeter über dem See. Den gesamten Hangstreifen zwischen dem Seeufer und dem Uferrandweg darf man nicht betreten.


Soweit zu den Verboten. Jetzt gibt es aber auch positive Dinge. Die Funktion als Trinkwasserspeicher führt dazu, dass der Stausee Kleine Kinzig eher gleichmäßig voll mit Wasser ist und die sonst bei Wasserkraftwerken vorhandenen hässlichen Uferrandstreifen hier kaum vorhanden sind. Der Stausee wirkt von daher ziemlich natürlich. Auch werden im gesamten Einzugsgebiet des Stausee bestimmte Regeln zum Beispiel beim Wegebau und bei der Forstwirtschaft beachtet mit dem Ziel, den Eintrag von Erde und Humus in den Stausee zu minimieren. Dies führt zu einem vergleichsweise natürlichen Bild nicht nur des Sees, sondern auch seiner Waldumgebung.

Die Umrundung des Stausees Kleine Kinzig ist eher etwas für Menschen, die der Stille und Großartigkeit des Waldgebirges etwas abgewinnen können. Man kommt mit dem Auto nicht einmal bis zum See. Somit gilt es, vor der Seeumrundung erst einmal eine zusätzliche Strecke bis zum See zurückzulegen.


Der kürzeste Ausgangspunkt für den Stausee Kleine Kinzig ist ein Parkplatz in Reinerzau 2,5 Kilometer unterhalb des Staudamms. In diesem Post wird eine Wanderung zum Stausee mit Ausgangspunkt in Vordersteinwald auf der Hochfläche des Schwarzwalds beschrieben.
Vordersteinwald befindet sich ca. 4 Kilometer südlich von Freudenstadt an der L 405 Freudenstadt-Schömberg. Der Waldparkplatz "Bühlplatz" befindet sich direkt westlich der Häuser von Vordersteinwald. Vom Parkplatz folgt man der Beschilderung Gelbe Raute des Schwarzwaldvereins mit dem Ziel Stausee Kleine Kinzig 3,0 km. Nach 3 Kilometern erreicht man den Uferrandweg. Man umrundet nun den See gegen den Uhrzeigersinn, das heißt, es geht nun nach rechts (Zwischenziel Hüttenhardtstraße). Die Umrundung des Sees führt letztendlich zum Staudamm.

Vom Staudamm folgt man dem Ostufer des Sees. Für den Rückweg nach Vordersteinwald bietet sich eine Variante an. Vom Staudamm aus folgt man dem Uferrandweg nur wenige hundert Meter, bis schräg nach rechts oben der erste Forstweg abzweigt. Diesem Weg folgt man nach oben und gelangt zu einem kleinen Aussichtspunkt mit Bänken, von dem aus man den Stausee noch einmal sehen kann. Vom  Aussichtspunkt mit Wegekreuzung zeigt ein Holzschild die Richtung nach Vordersteinwald.

Die Gesamtlänge dieser stillen und doch irgendwie großartigen Wald- und Seenwanderung ist 13,5 Kilometer, der Höhenunterschied ist 200 Meter, zuerst im Abstieg, dann im Aufstieg.
Der Stausee Kleine Kinzig, gesehen vom Staudamm. Der Damm wurde in den Jahren 1979 bis 1982 gebaut. Das Wasserwerk wurde im Mai 1985 in Betrieb genommen. Es versorgt ca. 250.000 Einwohner sowie Tausende von Feriengästen.
     

Blick vom Staudamm des Stausees Kleine Kinzig talwärts auf die Betriebsgebäude der Wasserversorgung und des Wasserkraftwerks

Am Westufer des Stausees Kleine Kinzig oberhalb des Staudamms befindet sich ein kleiner Rastplatz, von dem sich dieser Blick bietet. Der Stausee hat ein Fassungsvermögen von 13 Mio cbm und eine Fläche von 56 Hektar.

Der Stausee Kleine Kinzig hat zwei Arme. Hier blickt man in den östlichen Arm, der vom Huttenbächle gespeist wird. Jährlich fließen ca. 20 Mio m³ Wasser in den Stausee, davon 70 Prozent zwischen November und April.

Der Staudamm des Stausees Kleine Kinzig, gesehen vom Huttenbächle-Arm des Sees aus.

Die Kleine Kinzig mündet in den westlichen, größeren Arm des Stausees, der sich fjordartig in das Waldtal erstreckt.

Der Uferrandweg am Stausee Kleine Kinzig verläuft ca. 20 bis 50 Höhenmeter oberhalb des Sees. Die Sicht auf den See ist durch die Bewaldung teilweise eingeschränkt.
Von einem Aussichtspunkt östlich über dem Tal des Huttenbächles hat man diesen Blick auf eine kleine Fläche des Stausees Kleine Kinzig. 

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