Samstag, 23. Oktober 2010

Bannwald Altlochkar - Rotwasser


Zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden Bannwald Wildseemoor bildet der Bannwald Altlochkar-Rotwasser die größte Bannwaldfläche in Baden-Württemberg. Während jedoch das Wildseemoor bei Kaltenbronn - der größte Hochmoorkomplex Mitteleuropas - weithin bekannt ist, kennt kaum jemand den Bannwald Altlochkar-Rotwasser.

Der Bannwald Altlochkar - Rotwasser hat eine Fläche von 105,4 Hektar. Anteil am Bannwald haben die Städte Gernsbach sowie Bad Wildbad und damit die Landkreise Rastatt und Calw. Die Höhenlage des Bannwalds ist zwischen 700 und 900 Meter. Der Bannwald reicht somit hinauf bis auf die Hochfläche zwischen dem Enz- und dem Murgtal.

Der Doppelname des Bannwalds leitet sich wie folgt ab:
Das Altlochkar ist ein eiszeitliches Kar unmittelbar nordöstlich der Hochfläche des Wildseemoors und im hintersten Eyachtal.
Rotwasser ist der Name des Baches, der das Gebiet entwässert. Der Bach Rotwasser mündet in den Bach Brotenau, der wiederum später zusammen mit dem Bach Dürreych die Eyach bildet. Die Eyach mündet in die Enz.



Die Fichte ist die Hauptbaumart im Bannwald Altlochkar-Rotwasser. Jedoch gelingt es zunehmend mehr Laubbäumen, dort Fuß zu fassen. Während der angrenzende Bannwald Wildseemoor hauptsächlich auf die Buntsandsteinhochfläche begrenzt ist, konzentriert sich der Bannwald Altlochkar-Rotwasser auf die - teilweise sehr steilen - Hangflächen. Es gibt auch im Bannwald Altlochkar - Rotwasser Gebiete mit absterbenden Fichtenbeständen. Jedoch sterben die Fichten nicht so großflächig ab wie im benachbarten Bannwald Wildseemoor.

Während beim benachbarten Bannwald Wildseemoor verschiedene Informationen für Besucher vor Ort vorhanden sind, gibt es diesbezüglich beim Bannwald Altlochkar-Rotwasser Fehlanzeige. Es sind nicht einmal die üblichen Bannwaldschilder am Rand des Gebiets vorhanden. Die durch das Gebiet führenden Forstwege verfallen langsam aber sicher. Der Bannwald Altlochkar-Rotwasser ist somit ein wenig geheimnisvoll, ein Besuch des Gebiets ist nicht gerade ein einfaches Unterfangen.

Ein mit der blauen Raute des Schwarzwaldvereins bezeichneter Wanderweg führt durch den Bannwald Altlochkar-Rotwasser hindurch. Dieser Weg wird jedoch nicht besonders häufig begangen. Denn es sind lange Zulaufwege, die bis zum Bannwald unter die Füße zu nehmen sind.

Mögliche Ausgangspunkte sind Kaltenbronn und die Eyachmühle im Eyachtal. Die Entfernung zwischen beiden Punkten ist 13,5 Kilometer. Jedoch hat nur Kaltenbronn Linienbusanschluss.


Von der Eyachmühle geht man das Eyachtal aufwärts und folgt dann der blauen Raute entlang des Rotwasserbachs bis zur Hochfläche. Dort kann man noch das Wildseemoor besichtigen. Ansonsten geht es auf demselben Weg zurück. 

Von Kaltenbronn kann man nach der Durchquerung des Wildseemoors auf dem zwischen den Bannwäldern Wildseemoor und Altlochkar-Rotwasser entlangführenden Forstweg nördlich um das Wildseemoor herum wieder nach Kaltenbronn zurückgehen. Der durch den Bannwald Altlochkar-Rotwasser entlang des Rotwassers hinabführende Wanderweg zweigt in der Nähe der Weißensteinhütte vom Forstweg beim Wildseemoor ab.

Schade ist, dass der durch das Altlochkar verlaufende Forstweg nicht mehr instandgehalten wird. Der Weg ist durchaus noch zu erkennen, jedoch muss man über immer mehr Bäume steigen. Eine Empfehlung für diesen Weg kann und darf ich hier nicht abgeben, die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr. Jedoch kann man die Wildheit des Bannwalds Altlochkar-Rotwasser auf diesem Weg am besten erleben. Der Forstweg zweigt etwa auf halber Höhe zwischen der Hochfläche und der Mündung des Rotwasserbachs in den Brotenaubach nach Norden ab und verläuft am Fuß der Karwand entlang. Ab dort, wo der Bannwald an einer Hangkante endet und der Forstweg nach Nordwesten umbiegt, ist der Weg wieder instandgehalten.

Weitere Informationen
Bannwälder im Landkreis Calw im Post vom 06.10.2020
 


Der Rotwasserbach kommt direkt aus dem großen Wildseemoor. Große Schaumkronen säumen den Bach, die Farbe des Wassers ist rostrotbraun. Dies kommt von den Torfbestandteilen, die der Bach mitführt.
Immer wieder trifft man im Bannwald Altlochkar-Rotwasser auf absterbende Fichtenbestände.
Prächtige Tannen- und Fichtenbestände im Bannwald Altlochkar-Rotwasser
Im Altlochkar wächst zur Zeit ein neuer Wald nach.
Der durch das Altlochkar führende Forstweg wird nicht mehr instandgehalten. Wenige Jahre reichen aus, um den Weg so aussehen zu lassen.


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