Das Naturschutzgebiet Hinterzartener Moor hat eine
Größe von 82 Hektar.
Es befindet sich in einer Höhe von 890 Meter ü NN
unmittelbar nördlich von Hinterzarten im Südschwarzwald. Das
Hinterzartener Moor gilt als der größte Moorkomplex des Schwarzwalds und
als eines der besterhaltenen Moore in Mitteleuropa.
Das Moor befindet sich im Bereich einer Wasserscheide. Nach Westen
fließt der Höllenbach in Richtung des tief sich einschneidenden
Höllentals und weiter in Richtung Rhein. Nach Osten fließt die Gutach
und die sich anschließende Wutach, die später ebenfalls in den Rhein
mündet. Vor ca. 10000 Jahren war hier sogar die europäische
Wasserscheide Rhein - Donau, bevor die von Süden her vordringende Wutach
die sogenannte Feldbergdonau bei Blumberg anzapfte und umlenkte.
Das Hinterzartener Moor bildete sich nach der letzten Eiszeit, als ein
vom Feldberg kommender Gletscher abtaute und verschiedene Becken mit
randlichen Moränenwällen hinterließ. Wie fast alle Moore ist auch das
Hinterzartener Moor durch Aktivitäten des Menschen wie z.B. Torfabbau
oder Trockenlegung mehr oder weniger gestört. Erst in den letzten
Jahrzehnten konnte sich die Natur langsam wieder erholen. Bis alle
Spuren des Menschen beseitigt sein werden, wird freilich Jahrhunderte
dauern.
Der gesamte Moorkörper kann in ein im westlichen Teil gelegenes
Zwischenmoor und ein im östlichen Teil gelegenes Hochmoor unterteilt
werden. Ein Hochmoor liegt dann vor, wenn die Torfdicke so groß geworden
ist, dass die Pflanzen im Moor keine Verbindung mehr zum mineralischen
Untergrund haben und sich somit nur noch vom Regenwasser und von der
Luft ernähren müssen. Von einem Zwischenmoor spricht man, wenn aus den
Randbereichen des Moors in geringem Maße mineralhaltiges Grund und
Oberflächenwasser in das Moor einfließen kann.
Man kann auf verschiedenen Wegen durch das Moor und um das Moor
herumgehen. Der Bahnhof von Hinterzarten ist ein idealer Ausgangspunkt
für diese Spaziergänge. Beim Bahnhof befinden sich auch große
Parkplätze. Das Markierungszeichen aller Wege in der Nähe des Moors ist
die gelbe Raute. Der Moorquerweg durch das Moor startet 0,4 Kilometer
östlich des Bahnhofs unmittelbar beim Bahnübergang. Nach 0,6 Kilometer
hat man das nördliche Ende des Moors erreicht.
Eine Rundwanderung von 2,4 Kilometer Länge umrundet den westlichen Teil
des Moors. Der Hinweg verläuft über den Moorquerweg, der Rückweg
umrundet das Moor auf der westlichen Seite. Es führt östlich des
Moorquerwegs ein weiterer Weg durch das Moor, jedoch im wesentlichen
durch trockengelegte Bereiche. Folgt man diesem Weg und wählt als
Rückweg ebenfalls die Umrundung des Moors auf der westlichen Seite, hat
man eine Rundwanderung von 3,6 Kilometern gemacht.
Nördlich des Moors verläuft die stark auch von Lkw befahrene B 31. Ihr
Lärm beschallt leider teilweise das Moor. Es gibt eine Fußgängerbrücke
über die B 31, von der aus man die Verebnungsfläche des Moors gut sehen
kann. Um auf die Brücke zu gelangen, folgt man der Beschilderung
"Lafette". Der östliche Moorteil mit dem Hochmoor ist nicht zugänglich.
Weitere Informationen
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Blick vom Moorquerweg auf das westliche Zwischenmoor des Hinterzartener Moorkomplexes |
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Durch
den langsam steigenden Wasserspiegel im Hinterzartener Moor in Folge der Rückgängigmachung
menschlicher Eingriffe aus der Vergangenheit sterben diese Moorfichten
ab. |
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Torfmoose sind wichtige Wasserspeicher, sie nehmen das bis zu 25fache ihres Gewichts an Wasser auf. |
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Der Moorquerweg führt im zentralen Teil (im Hintergrund) auf einem Holzsteg durch das Hinterzartener Moor. |
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Der Morgentau im HInterzartener Moor lässt die am Boden gespannten Spinnweben besonders deutlich werden. |
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Am nördlichen Rand des Hinterzartener Moors gibt es einzelne Feuchtwiesen. |
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Von einer Anhöhe nördlich des Hinterzartener Moors blickt man auf die Verebnungsfläche des Moors im Bereich der Wasserscheide bei Hinterzarten. |
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