Die Fachzeitschrift "Wandermagazin" ernennt seit einiger Zeit jedes Jahr Deutschlands schönste Wanderwege. Hierbei gibt es die Kategorie "Routen" (gemeint sind Weitwanderwege) und die Kategorie "Touren" (gemeint sind Tagestouren).
Nun ist es wieder soweit. Die schönsten Wanderwege für das Jahr 2009 sind ernannt und werden am 5. September 2009 bei der Wander- und Trekkingmesse TourNatur in Düsseldorf eine Auszeichnung bekommen.
In der Kategorie "Routen" hat der Westweg im Jahr 2009 den dritten Platz erlangt. Den ersten Platz erhielt der erst im Jahr 2007 eröffnete Saar-Hunsrück-Steig, der zweite Platz ging an den Sauerland-Höhenflug.
Nun ist dies hier ein Blog über den Schwarzwald. Wir müssen deshalb der Frage nachgehen, warum der Westweg nicht auf dem ersten Platz gelandet ist. Ist der Westweg nicht der erste Weitwanderweg Deutschlands gewesen? Führt der Westweg nicht durch das bekannteste Mittelgebirge Deutschlands? Erreicht der Westweg in seinem Verlauf nicht Höhen, von denen die anderen Wanderwege in Deutschland nur träumen können? Hat der Westweg nicht seit jeher eine vorbildliche, bereits legendäre Beschilderung mit der roten Raute?
Eine Teilantwort erhält man vielleicht, wenn man die Begründung für die Wahl des Saar-Hunsrück-Steigs liest. "Ein Spiel mit den Elementen der Natur, gekonnt schlängelt sich der nahezu durchgängig auf natürlichem Untergrund ausgewiesene Weg durch die vielen Bachtäler ....".
Ja tatsächlich: das ist der Schwachpunkt des Westwegs. Obwohl der Weg in den vergangenen Jahren in Teilabschnitten eine andere kurzweiligere Wegführung bekam, verlaufen immer noch viel zu viele Teilabschnitte des Wegs über monotone Forstwege und durch langweiligen Wirtschaftswald. Das muss sich auf lange Sicht stark ändern, wenn der Westweg weiterhin seine Rolle als König der Weitwanderwege spielen will.
Man denkt unwillkürlich an die Verhältnisse z.B. in der Schweiz und in den USA. Dort sind die Wanderwege ganz oder teilweise eine staatliche Angelegenheit. In den USA beschließt der mächtige Kongress Gesetze über nationale Wanderwege und über die Ausweisung von Wildnisgebieten. Der Präsident der USA unterzeichnet anschließend diese Gesetze. In Deutschland undenkbar. Da hält sich der Staat aus diesem Gebiet heraus.
Es gibt in den USA auch staatliche Programme zum Landkauf entlang der nationalen Wege. Da wird in einem Korridor zu beiden Seiten des Wegs das private Land aufgekauft, damit die wunderschöne Szenerie für die Wanderer auf alle Zeiten erhalten bleibt.
Gestern hatte ich einen Traum: der Staat oder wenigstens das Land Baden-Württemberg erklären den Westweg zum Weg von nationaler Bedeutung. In einem 5 Kilometer breiten Korridor entlang des Westwegs kauft der Staat das private Land und erklärt es zur Wildnis (mit Ausnahme der bestehenden Ortschaften und ihrer Umgebung). Die Forstwege werden zurückgebaut und der Westweg verläuft als richtiger Wanderweg durch eine wilde und abwechslungsreiche Landschaft. Und viele Wanderer und Outdoorer in Deutschland pilgerten jetzt bevorzugt in den Schwarzwald und fragen die umweltbelastenden Fernflüge in alle Welt kaum mehr nach......
Hier gibt es eine Übersicht über den Westweg des Schwarzwaldvereins. Von dort werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Westweg befassen, verlinkt.
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