Der Dohlenbachwasserfall im mittleren Kinzigtal ist als Geotop ausgewiesen. In der näheren und weiteren Umgebung im Kinzigtal gibt es keinen vergleichbaren Wasserfall. Trotzdem ist dieser Wasserfall für den Tourismus nicht aufbereitet. Kein Schild weist auf den Wasserfall hin, die Zugänglichkeit ist nicht gerade einfach, was den unteren Fall betrifft, und schwierig bis gefährlich in Bezug auf die oberen Fälle.
Der Wasserfall befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Wolfach. Wesentlich näher ist jedoch die Kinzigstadt Schiltach, ein sehr sehenswertes Fachwerkstädtchen. Eine Spritztour zum Wasserfall - oder sollte man besser sagen eine Expedition? - beginnt man deshalb am Besten in Schiltach.
Schiltach verfügt über zwei Bahnhöfe im Verlauf der Bahnlinie von Freudenstadt nach Offenburg - in Bezug auf die kleine Größe der Stadt bemerkenswert. Für den Wasserfall steigt man aus dem Zug nicht in Schiltach-Mitte aus, sondern am Bahnhof Schiltach, der sich im Westen der Kernstadt befindet. Vom Bahnhof folgt man der Bahnhofstraße nach Westen (kinzigabwärts). Sie mündet bei einer Bushaltestelle in die Straße "Vor Heubach". Man wendet sich nach rechts, quert die Bahnlinie und folgt der Straße Vor Heubach, die ein wenig am Hang ansteigt und dann über dem Tal in sonniger Lage entlangführt. Nach einem Gehöft fällt die Straße wieder ab bis man auf einer Brücke das Dohlenbächle überquert.
Ab jetzt beginnt der Aufstieg auf einem Forstweg. Man folgt den Wegweisern "Dohlenbächle" und "Leibenbergweg". Man braucht nun jedoch nicht mehr auf Wegweiser zu achten. Man folgt einfach dem Dohlenbächle. Abzweigungen der Forststraße ignoriert man. Je höher man kommt, desto schlechter wird die Forststraße. Am Schluss ist nur noch ein Weg am Bach entlang übrig, der gerade noch zu gehen ist und der gutes Schuhwerk erfordert. Jeglicher Weg endet an der ersten Wasserfallstufe. Das wars dann bereits. Aber auch die erste Wasserfallstufe ist durchaus sehenswert. Vom Bahnhof sind es ca. 30 bis 40 Minuten bis hierher.
Nun habe ich in diesen Post auch Bilder von den oberen Wasserfallstufen gestellt. Gemäß der Geotopbeschreibung sind es vier Wasserfallstufen, wobei die weiter oben liegenden Stufen noch höher sind als die erste Stufe. Wie ich dort hinaufgekommen bin, bleibt mein Geheimnis. Ich muss in diesem Post dringend davon abraten, vom Ende des gerade noch erkennbaren Wegs unterhalb der ersten Wasserfallstufe noch weiter zu gehen. Aber eigentlich müsste jede Besucherin und jeder Besucher sich selbst am Besten kennen und entscheiden können, was man vor Ort eigenverantwortlich noch unternehmen kann.
Ja, dieser Wasserfall ist touristisch überhaupt nicht erschlossen und damit ein markanter Gegensatz zum Beispiel zum Touristenrummel bei den Triberger Wasserfällen. Einerseits ist es schade, dass die meisten Menschen diese Naturschönheiten nicht sehen können. Andererseits hat es aber auch etwas für sich, dass nicht die ganze Natur des Schwarzwalds erschlossen und dem hektischen Besucher freigegeben ist.
Der Dohlenbach, ein Seitenbach der Kinzig, stürzt über vier Gefällstufen zu Tal. Dies ist die unterste Stufe. |
Die Waldhänge in der Umgebung des Dohlenbachwasserfalls sind wertvolle sogenannte §32-Biotope (Geröllhalden). |
Das beim Dohlenbachwasserfall anstehende Gestein ist Gneis. |
Die oberen Wasserfallstufen beim Dohlenbachwasserfall sind noch eindrucksvoller - jedoch ganz schwer erreichbar. |
Hier fließt der Dohlenbach knapp oberhalb der Wasserfälle. |
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