Die Hochfläche um den Mooskopf und den Siedigkopf zwischen dem Renchtal und dem Nordrachtal ist vom Jahrhundertorkan Lothar besonders schwer heimgesucht worden. Über weite Flächen stand nach dem 26. Dezember 1999 kein Baum mehr aufrecht.
Die umgestürzten Bäume wurden in der Folge geräumt. Auf einem Teil der Katastrophenfläche hat man im Jahr 2003 den Bannwald Siedigkopf ausgewiesen. Der 97,8 Hektar große Bannwald umfasst neben den vom Orkan Lothar kahlgefegten Flächen in seinem östlichen Teil auch Flächen, auf denen die alten Bäume stehengeblieben sind (43 Prozent der Bannwaldfläche) .
Im Jahr 2011 - über 10 Jahre nach den Zerstörungen - ist das ganze Gebiet wieder mit Jungbäumen bestockt. Dieser ohne Zutun des Menschen entstandene junge Wald weist eine höhere Artenvielfalt auf als die gepflanzten Wälder. Noch hat man im Gebiet eine weite Sicht. In weiteren 10 Jahren werden die Bäume schon so hoch sein, dass man wieder in einem geschlossenen Wald gehen wird.
Auf dem Geißschleifsattel zwischen dem Mooskopf und dem Siedigkopf zeigt eine Karte die Ausdehnung des Bannwalds Siedigkopf an (roter Punkt = Geißschleifsattel). |
Im Geißschleifsattel findet man Informationstafeln zum Bannwald Siedigkopf. |
Im Gebiet des Bannwalds Siedigkopf befindet sich auch das Lothar-Denkmal. Es besteht aus drei gegeneinandergestellten Baumstämmen. |
Auf einem Forstweg kann man das Gebiet des Bannwalds Siedigkopf bequem durchqueren. |
Auf den baumlosen Flächen hat sich eine Schicht aus Farnen und Sträuchern gebildet. |
Übergangsbereich zwischen den vom Orkan Lothar zerstörten Flächen und dem unversehrten alten Wald |
Totholz und Waldverjüngung im östlichen Teil des Bannwalds Siedigkopf |
Das Gebiet um den Mooskopf und den Siedigkopf (die "Moos") gehört zu den größten nicht von Straßen zerschnittenen Räumen in Baden-Württembeg. Es gibt fast unzählige Möglichkeiten aus allen Himmelsrichtungen, das Gebiet zu erreichen. Jedoch ist in jedem Fall ein mehrere Kilometer langer Fußweg sowie die Bewältigung eines Höhenunterschieds von 200 bis 300 Metern erforderlich. Der Kandel-Höhenweg und der Querweg Gengenbach-Schapbach-Alpirsbach - zwei Weitwanderwege des Schwarzwaldvereins - treffen sich am Geißschleifsattel. Dort führt auch der Renchtalsteig, ein Weitwanderweg und Qualitätsweg Wanderbares Deutschland, vorbei.
Die Mehrzahl der Besucher des Gebiets wird jedoch eine kürzere Wanderung bevorzugen. Ein möglicher Ausgangspunkt ist ein Wanderparkplatz in einem Seitental des Nordrachtals. Bei der Häusergruppe Schönwald zweigt dieses Seitental vom Nordrachtal ab. Die Koordinaten des Wanderparkplatzes sind: 48 43 68 N / 8 10 20 E. Vom Wanderparkplatz folgt man der Beschilderung über das Wanderheim bei der Kornebene zum Mooskopf. Vom Parkplatz bis zum Geißschleifsattel ist man ca. 3,8 Kilometer unterwegs.
Hier gibt es eine Übersicht über den Renchtalsteig. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Abschnitten des Wegs bzw. mit Sehenswürdigkeiten im Wegverlauf befassen, verlinkt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.