Dies ist der zweite von vier hintereinanderfolgenden Posts in diesem Blog, in denen wir Erinnerungen an Bertha Benz in Pforzheim aufspüren wollen. Im vorangegangenen Post ging es um das Bertha-Benz-Denkmal. Heute ist die Bertha-Benz-Stele an der Reihe.
Die Bertha-Benz-Stele wurde im Jahr 2015 aufgestellt. Dies war die erste von 18 geplanten historischen Stelen im Stadtbild von Pforzheim. Die Tafeln weisen auf historische Orte und deren Hintergrund hin und informieren über geschichtliche Zusammenhänge. Hierbei zeigt eine Seite der Stele die Situation vor 1945. Die andere Seite der Stele zeigt den Wiederaufbau nach 1945.
Keine andere Stadt in Süddeutschland wurde im Zweiten Weltkrieg so zerstört wie Pforzheim. Beim Luftangriff auf Pforzheim am 23.02.1945 wurde ein Fünftel der Einwohner getötet. Die historische Bausubstanz von Pforzheim wurde fast gänzlich zerstört. Als Folge davon präsentieren sich weite Straßenzüge der Stadt heute im wenig ansprechenden Stil des Wiederaufbaus der Fünfziger Jahre. In den letzten Jahren allerdings vollzieht sich eine Wandlung, indem mehr und mehr architektonisch ansprechende Gebäude errichtet werden.
Die Erinnerung an die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ist in dieser Stadt auch heute noch wesentlich präsenter als in praktisch allen anderen Städten Süddeutschlands. Der 23. Februar ist offizieller Gedenktag in Pforzheim. Es gibt eine Städtepartnerschaft mit der spanischen Stadt Gernika. Auf dem Wallberg bei Pforzheim befindet sich eine Gedenkstätte zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg.
Auch in den Straßen Pforzheims stößt man vielfach auf die Erinnerung an die Zerstörung der Stadt. Auf Infotafeln und Stelen werden geschichtliche Zusammenhänge erörtert und an die Situation vor der Zerstörung erinnert. Die 18 neuen historischen Stelen in Pforzheim informieren ausführlich über die Situation vor und nach 1945 in ihrer Umgebung.
Die Bertha-Benz-Stele informiert auf ihrer Seite "vor 1945" auch über Bertha Benz. Bertha Benz wurde 1849 geboren (geb. Ringer). Ihr Elternhaus stand in der Nähe der Infostele (heutige Adresse Berliner Straße 13). Im August 1888 unternahm Bertha Benz die erste Fernfahrt mit einem Automobil.
Im Abschnitt "nach 1945" wird im Einzelnen auf das 1968 errichtete markante Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Berliner und Durlacher Straße hingewiesen. Das kriegsbeschädigte Gründerzeitgebäude von 1898 an der Berliner Straße 14 wurde in den frühen Nachkriegsjahren vereinfacht wiederaufgebaut.
Wie kommt man hin?
Vor dem Bahnhofsgebäude des Pforzheimer Bahnhofs wendet man sich nach rechts und folgt der Luisenstraße geradeaus bis zur Kreuzung mit der Berliner Straße. Im Wegverlauf verlässt der Gehweg an einer Stelle das Straßenniveau und steigt ein Stockwerk zu einem Parkhaus auf. Von dort geht es auf Treppen wieder hinab zum Straßenniveau.
Die Kreuzung Berliner Straße / Luisenstraße ist stark befahren und wenig ansprechend. Die Bertha-Benz-Stele befindet sich etwas eingeengt an der Südwestecke der Kreuzung.
Die Entfernung vom Bahnhof bis zur Bertha-Benz-Stele ist ca. 650 Meter.
Im folgenden Post in diesem Blog ist die neue Bertha-Benz-Halle in Pforzheim das Thema.
Die Bertha-Benz-Stele steht in einer wenig ansprechenden Umgebung bei der Kreuzung Berliner Straße / Luisenstraße in Pforzheim. |
Das Gebäude Berliner Straße 14 in Pforzheim wurde als eines der ganz wenigen nach dem Zweiten Weltkreig vereinfacht wiederaufgebaut. |
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