Mittwoch, 7. Februar 2018

Die Holzbrücke Bad Säckingen - die längste gedeckte Holzbrücke Europas, Teil 3 von 3

Dies ist der dritte von drei hintereinanderfolgenden Posts in diesem Blog über die Holzbrücke Bad Säckingen, der längsten gedeckten Holzbrücke Europas.

Im Post vom 03.02.2018 haben wir bereits das deutsche Ufer bei der Holzbrücke besucht. Im Post vom 05.02.2018 war das Schweizer Ufer an der Reihe. Heute geht es um das Innere der Brücke.  

Seit dem Jahr 1979 dient die Holzbrücke Bad Säckingen ausschließlich dem nicht motorisierten Verkehr. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten noch Autos über die Brücke fahren. 

In der Mitte der Brücke ist ein weißer Strich angebracht, der die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz anzeigt. Gemäß den Staatsverträgen aus dem 19. Jahrhundert verlief die Staatsgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz nicht in der Flussmitte, sondern entlang des sogenannten Talwegs, der jeweils tiefsten Stelle des Flusses, die nicht unbedingt deckungsgleich mit der Flussmitte ist. Der Talweg ist zudem immer wieder Veränderungen unterworfen.


Vor wenigen Jahren wurde ein fester Grenzverlauf zwischen der Schweiz und Deutschland definiert. Dieser Grenzverlauf orientiert sich an Koordinaten. So ist der weiße Strich auf der Holzbrücke Bad Säckingen nun genau 101,96 Meter vom deutschen Ufer entfernt.

Wenige Meter flussabwärts von der Brücke befindet sich die 125 Meter lange und 40 Meter breite Fridolinsinsel im Hochrhein. Sie gehört heute vollständig zu Deutschland. Vor dem Kraftwerksbau flussaufwärts der Holzbrücke vor mehr als 50 Jahren gehörte die Insel noch je zur Hälfte zu Deutschland und zur Schweiz. Damals wurde Material an der Schweizer Seite der Insel weggebaggert und an die deutsche Seite der Insel angefügt. Dadurch wurde die Insel vergrößert. Als Ausgleichsmaßnahme für den Kraftwerksbau wurde die Insel bepflanzt.

Seit dem Jahr 1986 ist die Fridolinsinsel ein flächenhaftes Naturdenkmal. Sie darf nicht mehr betreten werden und ist der Natur überlassen.

Im übernächsten Post in diesem Blog sehen wir uns den Hochrhein bei Bad Säckingen bei Hochwasser an.
Die gedeckte Holzbrücke Bad Säckingen wird von Fußgängern und Radfahrern rege benutzt.
Der Franz-Xaver-Erker auf der Holzbrücke Bad Säckingen: Franz Xaver ist der Brückenheilige auf der deutschen Seite der Holzbrücke Bad Säckingen. Nepomuk ist der Brückenheilige auf der Schweizer Seite der Brücke.
Auf der Holzbrücke Bad Säckingen ist im Informations-Erker ein Landesgrenzstein von 1810 aufgestellt. Dieser Grenzstein steht erst seit dem Jahr 2017 an dieser Stelle. Zu sehen ist nur die badische, nicht jedoch die Schweizer Seite. Der Rhein wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts zur Staatsgrenze. Vorher gehörte das Gebiet beidseits des Hochrheins zum Hause Habsburg-Österreich. Im Staatsvertrag vom 17. September 1808 wurden die Einzelheiten der Grenzziehung festgelegt. Als Grenze wurde der sogenannte Talweg definiert. Das ist die jeweils tiefste Stelle des Rheinquerschnitts. Bis zur Brückenrestaurierung im Jahr 1989 stand der Grenzstein im Nepomuk-Erker der Brücke. Bis zu seiner Wiederaufstellung in der Brücke im Jahr 2017 war der Grenzstein in verschiedenen Parkanlagen in Bad Säckingen aufgestellt.
Die Holzbrücke Bad Säckingen ist ein offizieller Grenzübergang zwischen Deutschland und der Schweiz.
Eine Metallplatte und ein weißer Strich markieren die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz auf der Holzbrücke Bad Säckingen.

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