Dienstag, 25. August 2009

Beckerweg rund um den Hohen Ochsenkopf


Wann ist ein Weg ein Geheimtip? Ich denke, das trifft dann zu, wenn der Weg lohnend und zu empfehlen ist und wenn er gleichzeitig kaum bekannt ist. Der Beckerweg rund um den Gipfel des 1055 Meter ü NN gelegenen Hohen Ochsenkopfs zählt zu dieser Kategorie an Wegen.

Ich bin eher zufällig auf diesen Weg gekommen. Eigentlich wollte ich auf dem Gipfelweg über den Hohen Ochsenkopf mitten durch den Bannwald. Diesen Weg habe ich auch bewältigt, jedoch wird der Gipfelweg über den Hohen Ochsenkopf augenscheinlich nicht mehr instandgehalten und es bereitet bereits jetzt große Probleme, dem Weg zu folgen. Nur die Ortskenntnis von früheren Begehungen haben es mir ermöglicht, die Gipfelüberschreitung erfolgreich zu beenden.

Vor und nach der Gipfelüberschreitung stieß ich auf einen mit Holzpfählen mit blau-weißer Farbe markierten Weg. Dieser Weg führte anscheinend um den Gipfel herum. Ich folgte dem Weg und umrundete tatsächlich den Hohen Ochsenkopf auf diesem Weg mit einer Wegdauer von einer starken Stunde. Dieser Weg verläuft entweder am Rand des Bannwalds entlang oder auch durch den Bannwald. Somit kann man auch auf dem Beckerweg den Bannwald erleben.

In der topographischen Karte ist ein Teil dieses Wegs als Beckerweg bezeichnet. Der Weg ist jedoch in keinem Prospekt und in keiner Karte eingetragen. Auch auf der sonst sehr ausführlichen Wegebeschilderung des Schwarzwaldvereins erscheint der Weg nicht.

Der beste Ausgangspunkt für den Weg ist die Straßenkreuzung Hundseck an der Schwarzwald-Hochstraße. Von dort geht es mit der Bezeichnung gelbe Raute in 1,4 Kilometern zu den westlichen Dreikohlplatten und noch einmal 200 Meter zu den östlichen Dreikohlplatten. Von dieser Wegkreuzung zweigt der mit dem blau-weißen Holzpflock markierte Weg etwas unscheinbar nach halblinks ab. Zunächst geht es nahezu eben auf einem Erdweg über einen schwach ausgeprägten Kamm.

Man stößt dann auf eine Kreuzung von Erdwegen und das Schild, das auf den Bannwald Hoher Ochsenkopf hinweist. Dort beginnt der Rundweg rund um den Gipfel. Man kann sich entscheiden, ob man links herum (im Uhrzeigersinn) oder rechts herum (gegen den Uhrzeigersinn) um den Gipfel läuft. Ich empfehle die Route im Uhrzeigersinn. Man quert zunächst den Nordhang des Hohen Ochsenkopfs und steigt hierbei etwas an. Auf der Ostseite des Berges stößt man auf den Teufelskamin. Ab hier führt der Weg nur noch nahezu horzontal dahin - es ist ein unbeschreibliches Vergnügen. Später kommt man automatisch wieder am Ausgangspunkt des Rundwegs an - und ist um einige Erlebnise des Hochwalds reicher.

Achtung, es gibt eine wichtige Einschränkung: der Weg sowie das ganze Gebiet um den Hohen Ochsenkopf darf wegen des Auerwildschutzes jeweils vom 1. November bis zum 15. Juli nicht begangen werden.

Aktualisierung
Seit dem 01.01.2014 befindet sich der Beckerweg innerhalb des Nationalparks Schwarzwald. Es ist nicht klar, ob der Beckerweg weiterhin geöffnet bleibt.
 
Weitere Informationen

Hier gibt es eine Übersicht über die Besuchereinrichtungen im Nationalpark Schwarzwald.

Holzpfähle mit einer blau-weißen Markierung bezeichnen den Verlauf des Beckerwegs rund um den Hohen Ochsenkopf zuverlässig.
Der Beckerweg führt am geheimnisvollen Teufelskamin vorbei.

Der Teufelskamin ist eine viele Meter tiefe Spalte im Buntsandstein. Im Winter dringt angeblich warmer Dampf an die Oberfläche.

Der Beckerweg verläuft vor allem an der Ost- und Südseite des Hohen Ochsenkopfs fast durchgehend horizontal.

Blockhalde an der Südostseite des Hohen Ochsenkopfs

Von der Nordseite des Hohen Ochsenkopfs blickt man auf die Talweitung von Herrenwies und auf den Gipfel der Badener Höhe mit Aussichtsturm.

In der zweiten Augusthälfte ist der Nordhang des Hohen Ochsenkopfs fast vollständig mit Heidelbeeren übersät.

Traumhafte Waldlandschaft im Verlauf des Beckerwegs am Nordhang des Hohen Ochsenkopfs

Der Beckerweg ist ein wahrer Geheimtip.

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