Samstag, 24. August 2013

Zweribachwasserfälle im Simonswälder Tal

Das Simonswälder Tal hat sich tief in die Hochflächenlandschaft des Mittleren Schwarzwalds eingeschnitten. In einem Seitental des Simonswälder Tals stürzen die Zweribachwasserfälle zu Tal.

Kein anderes Tal des Mittleren Schwarzwalds oder gar des gesamten Schwarzwalds hat so steile Hänge wie das Simonswälder Tal. Wir haben es hier mit der rheinischen Erosion zu tun. Der Oberrheingraben hat eine sehr tiefe Erosionsbasis (ca. 230 m ü NN). Damit haben die dem Rhein zufließenden Flüsse und Bäche eine wesentlich höhere Reliefenergie als die weiter östlich und wesentlich höher gelegenen Zuflüsse zur Donau (ca.800 m ü NN). Zu diesen Zuflüssen des Rheins gehört auch die Wilde Gutach, die das Simonswälder Tal entwässert und deren seitlicher Zufluss der Zweribach bildet.


Im Oberlauf fließt der Zweribach noch durch eine sanft geneigte Hochflächenlandschaft. Wir haben es hier mit einem Überbleibsel des früheren Flusssystems der Donau zu tun. Sogar für die Anlage eines kleinen Stausees beim Plattenhof war Platz vorhanden. Sieht man auf eine Karte und denkt sich das geologisch junge Simonswälder Tal einfach mal weg, dann kann man leicht nachvollziehen, dass der Zweribach früher ein Zufluss der Breg und damit der Donau war und in Richtung Furtwangen floss.

Im krassen Gegensatz zu der Hochflächenlandschaft steht der Unterlauf des Zweribachs. Mit 40 Prozent Gefälle stürzt er nun hinab in das Simonswälder Tal und bildet hierbei drei Wasserfälle. Rund um diese Wasserfälle wurde im Jahr 1969 das Naturschutzgebiet Zweribach mit einer Fläche von 95,5 Hektar verordnet. Zudem ist in diesem Seitental des Simonswälder Tals ein Bannwald ausgewiesen (Bannwald Zweribach, Fläche 75,8 Hektar, 1970). Die Zweribachwasserfälle sind zudem ein Geotop. Leider ist die Wassermenge der Zweribachwasserfälle durch ein im Jahr 1924 gebautes Kraftwerk etwas reduziert.

Wie kommt man hin?
Die Zweribachwasserfälle befinden sich ca. 4 Kilometer nördlich von St. Märgen und ca. 3 Kilometer südlich von Obersimonswald. Von der B 294 Freiburg im Breisgau - Freudenstadt biegt man bei Gutach im Breisgau in das Simonswälder Tal ab. Das Simonswälder Tal fährt man ganz hinauf, die letzte Ortschaft ist Obersimonswald.

Hinter Obersimonswald steigt die Straße stärker an. Bei der ersten Kehre biegt man auf eine Anliegerstraße ab und erreicht auf ihr die Häusergruppe Wildgutach. Dort überquert man den Fluss Wildgutach und folgt nun auf der westlichen Talseite dem Anliegersträßchen talauswärts bis zum Ende des für den öffentlichen Verkehr zugelassenen Bereichs. Dort befindet sich der öffentliche Parkplatz für die Zweribachwasserfälle. Der Name des Parkplatzes ist Haldenschwarzhof (600 m ü NN).

Vom Parkplatz folgt man dem Zeichen des Zweitälersteigs aufwärts. Bis zu den Zweribachwasserfällen ist man ca. 1,4 Kilometer unterwegs, der Höhenunterschied ist ca. 200 Meter. Unterwegs kommt man am einzigen noch existierenden Bauernhof im Zweribachtal vorbei. Ansonsten kann man erleben, wie der Wald von den früheren Wiesen wieder Besitz ergriffen hat. 


Die untere Fallstufe des Zweribachwasserfalls ist ca. 15 Meter hoch.

Ein kleiner Stichweg führt vom Wanderweg zur Basis der unteren Stufe der Zweribachwasserfälle.

In der Umgebung der Zweribachwasserfälle wurde ein Bannwald ausgewiesen.

Eine Eisentreppe führt an der mittleren Fallstufe der Zweribachwasserfälle vorbei.

Die obere Fallstufe der Zweribachwasserfälle ist 8 Meter hoch.

Um die Zweribachwasserfälle zu erreichen, muss man einige Meter Höhenunterschied überwinden - unabhängig davon, ob man von unten aufsteigt oder von der Hochfläche hinabsteigt.
   

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