Montag, 23. Juni 2014

Der Lotharpfad im Jahr 2014

Am Zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1999 fegte einer der schwersten Stürme über den Schwarzwald, die dort jemals registriert worden sind. Der Orkan Lothar richtete mit Spitzengeschwindigkeiten von 200 km/h vor allem in den Kammlagen des Nordschwarzwalds sowie in den Fichten-Monokulturen großen Schaden an.

Auf einem 10 Hektar großen Grundstück an der Schwarzwaldhochstraße zwischen der Abzweigung Zuflucht und dem Schliffkopf am Rand des Landkreises Freudenstadt hat man die vom Orkan Lothar umgeworfenen Bäume nicht weggeräumt. Auf dieser Fläche hat man einen Rundweg, den Lotharpfad gebaut. Der Lotharpfad gehört inzwischen zu den bekanntesten Tourismuszielen des Nordschwarzwalds.

Seit dem 1. Januar 2014 ist das Gebiet des Lotharpfads Bestandteil des Nationalparks Schwarzwald. Die Betreuung des Lotharpfads liegt jetzt bei der Nationalparkverwaltung. Der Lotharpfad, der im Juni 2003 eröffnet worden ist, war bereits einmal Thema in diesem Blog, im Post vom 29.08.2009. Es ist jedoch spannend, den Lotharpfad immer mal wieder zu begehen, um die seit dem letzten Besuch eingetretenen Veränderungen zu beobachten.



Geht man im Jahr 2014 den Lotharpfad, fallen einem viele Dinge auf. Zunächst einmal stellt man fest, dass sich der Pfad, der ja über viele Holztreppen und -stege verfügt, nach wie vor in gutem Zustand befindet. Die Besucher verhalten sich augenscheinlich in der überwiegenden Mehrzahl vernünftig. Denn die umgefallenen Bäume und die Wurzelteller in der unmittelbaren Nachbarschaft des Pfads sind vielfach noch vorhanden. Sie wurden nicht beschädigt. Der Zerfallsprozess ist bei einigen umgefallenen Bäumen bereits weit fortgeschritten. Den größten Teil der Jungbäume scheinen wieder Fichten auszumachen. Teilweise sind die Jungbäume bereits so weit gewachsen, dass sie sehr nahe an den Pfad herankommen. Die Aussicht vom Pfad, die man in den ersten Jahren noch gehabt hat, ist an immer mehr Stellen eingeschränkt. Es gibt aber auch Stellen, wo aus irgendwelchen Gründen bisher kein Baumwuchs aufkommt.

Wie kommt man hin?
Der Lotharpfad befindet sich unmittelbar neben der Bundesstraße 500, der Schwarzwald-Hochstraße zwischen dem Abzweig "Zuflucht" und dem Schliffkopf (ca. 3,5 Kilometer südlich des Schliffkopfs). Neben der Straße befindet sich ein Großparkplatz, der aus beiden Richtungen ausgeschildert ist. An der B 500 befindet sich auch eine Linienbushaltestelle.

Der Lotharpfad ist ca. 800 Meter lang. Im Verlauf des Pfads gibt es auch eine Aussichtsplattform. Die Aussicht von dieser Plattform ist das Thema im folgenden Post in diesem Blog. Der Lotharpfad weist viele steile Holztreppen und schmale Stege auf. Mit Kinderwagen und Rollstühlen ist der Pfad nicht begehbar. 


Der Seensteig, ein Weitwanderweg, verläuft über den ersten Teil des Lotharpfads. Der Seensteig zweigt bei der Aussichtsplattform vom Lotharpfad ab, um wenige Meter westlich des Lotharpfads auf den Westweg und den Renchtalsteig zu treffen. Ist man im Verlauf der beiden letztgenannten Weitwanderwege unterwegs, ist eine Begehung des Lotharpfads quasi Pflicht.

Weitere Informationen
Der Lotharpfad an der Schwarzwaldhochstraße im Post vom 29.08.2009    


Portal zum Lotharpfad neben der Schwarzwaldhochstraße. Die Informationstafeln beinhalten seit dem 1. Januar 2014 auch das aktuelle Programm des Nationalparks Schwarzwald, auf dessen Gebiet sich der Lotharpfad nun befindet.
Auf den ersten Metern verläuft der Lotharpfad durch ein Gebiet, das sich nicht so recht bewalden will.
Dieser im Jahr 1999 umgeworfene Baumstamm ist fast vollständig vermodert.
Wurzelteller einer Fichte neben dem Lotharpfad: Die Fichte ist ein Flachwurzler und deshalb im Bereich der Hochflächen des Schwarzwalds besonders sturmanfällig.
Der Lotharpfad führt mit zahlreichen Holztreppen und Stegen über die umgeworfenen Bäume hinweg. Die Jungbäume sind teilweise bereits mehrere Meter hoch gewachsen und bedrängen den Pfad bisweilen.
An vielen Stellen ist von der Katastrophe des durch den Orkan Lothar verursachten Sturmwurfs nicht mehr viel zu sehen.
An dieser Stelle neben dem Lotharpfad wachsen Farne: Ob die Farne den Aufwuchs des Waldes verhindern oder ob die Farne nur deshalb hier sind, weil die Stelle nicht bewaldet ist, bleibt erst mal unklar. 
Lockstoff-Falle für Borkenkäfer neben dem Lotharpfad: Das Gebiet des Lotharpfads befindet sich innerhalb des 500 Meter breiten Randstreifens des Nationalparks Schwarzwald. In diesem Randstreifen sind auch zukünftig Maßnahmen gegen den Borkenkäfer zulässig, um die an den Nationalpark angrenzenden Wälder zu schützen. 

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