Genau genommen gibt es zwei Hohlohseen, den großen und den kleinen Hohlohsee. Die
Besucher sehen heute nur noch den großen Hohlohsee vom Bohlenweg aus.
Bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts führte der Westweg,
der bekannteste Fernwanderweg des Schwarzwalds, noch direkt am kleinen
Hohlohsee vorbei. Dieser Weg wurde aus Gründen der Besucherlenkung
aufgegeben. Heute kann man diesen Weg nicht mehr erkennen.
Der Hohlohsee befindet sich nahe des höchsten Punkts der großen
Buntsandsteinplatte zwischen dem Murg- und dem Enztal auf einer Höhe von
982 Meter im Gemeindegebiet von Gernsbach. Die Wasserfläche der beiden Seen beträgt zusammengenommen 3
Hektar.
Vielleicht wird man hier stutzig. Seen befinden sich normalerweise in
Senken und Mulden oder in Tälern.
Wie konnte ein See auf einem Hochpunkt
entstehen? Der Seetyp des Hohlohsees wird Hochmoorkolk genannt. Hier
handelt es sich um wachsende Seen. Das Hochmoor wölbt sich immer weiter
nach oben, indem ständig Pflanzen absterben und auf dem so entstehenden
Torf sich weitere Pflanzen ansiedeln. An den Stellen, wo das
Moorwachstum nicht ganz so stark ist wie in der Umgebung, kann sich
Regenwasser sammeln und zu einem See ausbilden. Dieser See wird mit
zunehmendem Moorwachstum in der Umgebung immer tiefer.
Nun haben wir es beim Schwarzwald nicht mit einer primären
Wildnislandschaft zu tun, wie das z. B. bei vielen Gebieten des
amerikanischen Westens immer noch der Fall ist. Der Mensch hat im Laufe
der Jahrhunderte oder gar Jahrtausende immer wieder teilweise gravierend
in die Natur eingegriffen. Auch der Hohlohsee wurde vom Menschen
genutzt. Sein Wasser wurde weiter aufgestaut, um als Schwallsee für den
Transport von Holz im Verlauf der Bäche und Flüsse zu dienen. Irgendwann
einmal brach der Damm des Sees und das gesamte Wasser des Sees lief
aus. Es gab auch - nicht erfolgreiche - Versuche, das Torf im Moor zu
stechen.
Wegen der menschlichen Eingriffe der Vergangenheit musste beim Auslauf
des großen Hohlohsees ein kleiner Damm gebaut werden. Nur so konnte man
die natürlichen Verhältnisse wieder einigermaßen herstellen. Die
Besucher sehen diesen Damm kaum. Er ist unter einer dicken
Vegetationsschicht verborgen, die mit jedem umstürzenden Baum tiefer
wird. So wird irgendwann einmal das Moor wieder soweit gewachsen sein,
dass es eines Damms für den See nicht mehr bedarf.
Anders als beim nur wenige Kilometer entfernten Wildsee - ebenfalls ein
Hochmoorkolk - ist die Umgebung des Hohlohsees nicht als Bannwald
ausgewiesen. Der Moorbereich ist jedoch Naturschutzgebiet und ich habe
im Moorbereich bisher keine forstwirtschaftlichen Eingriffe gesehen, die
über die Maßnahmen zur Verkehrssicherung entlang des Bohlenstegs
hinausgehen. Somit bieten sich beim Hohlohmoor ähnlich urtümliche
Waldbilder wie in der Umgebung des Wildsees.
Wie kommt man hin?
Am bequemsten zu erreichen ist der Hohlohsee vom höchsten Punkt der
Straße zwischen dem Murgtal und dem Enztal (Reichenbach - Bad Wildbad)
aus. Dieser Punkt und Bergsattel heißt Schwarzmiß. Der dortige Parkplatz trägt die Bezeichnung "C". Mit der
Bezeichnung gelbe Raute des Schwarzwaldvereins gelangt man vom Parkplatz
ohne großen Höhenunterschied in 0,9 Kilometern zum Hohlohsee. Eine
zweite Möglichkeit besteht mit Ausgangspunkt Kaltenbronn, das auf der
Enztalseite des Straßenpasses liegt. Dort parkt man bevorzugt auf dem
Parkplatz E. Mit der Bezeichnung rote Raute (Westweg) gelangt man in 0,8
Kilometern zum Hohlohsee, wobei hier ein größerer Höhenunterschied als
beim Parkplatz C zu bewältigen ist.
Weitere Informationen
Hier gibt es eine Übersicht über die Portalgemeinde Gernsbach des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit Gernsbach befassen, verlinkt.
Hier gibt es eine Übersicht über die zweite Etappe des Westwegs des Schwarzwaldvereins von Dobel nach Forbach. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit dieser Wegetappe befassen, verlinkt.
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Der Hohlohsee ist ein Hochmoorkolk. Er wird ausschließlich von Regenwasser gespeist. |
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Ein Bohlenweg führt durch das Moor beim Hohlohsee. |
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Immer wieder bieten sich in der Umgebung des Hohlohsees urtümliche Waldbilder. |
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Inmitten der Nadelbäume am Hohlohsee behautet sich ein Vogelbeerbaum. |
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Ein Bergkiefern-Fichten-Wald mit einer Kraut- und Heideschicht umgibt das Moor am Hohlohsee. |
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Die baumfreie Schwingrasenfläche um den Hohlohsee darf nicht betreten werden. |
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Die Pflanzen im Hochmoor beim Hohlohsee erhalten ihre Nährstoffe nur aus der Luft oder vom Regen. Eine Verbindung zu den Mineralien des Untergrunds besteht nicht. |
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Bei diesen Stimmungen könnte man sich nach Skandinavien versetzt fühlen. |
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