Der Blindsee ist gemäß der offiziellen Zählung einer von zehn Karseen des Nordschwarzwalds.
Zudem ist der Blindsee einer von drei Karseen, die auf der Gemarkung von Forbach (Schwarzwald) (Landkreis Rastatt) liegen.
Der Blindsee ist jedoch kein eigentlicher See mehr, sondern zum größten Teil bereits ein Moor. Aber möglicherweise ist der Name Blindsee doch passend. Er ist wohl so gemeint, dass es sich hier um ein Seenauge handelt, das blind, also nicht mehr vorhanden ist.
Nach dem Ende der letzten Eiszeit und dem Rückzug der vor allem auf den Hochplateaus des Schwarzwalds sowie an den Nord- und Osthängen vorhanden gewesenen Gletscher blieben im Schwarzwald zahlreiche Kare zurück, deren abflusslose Bodenmulden sich mit Wasser füllten. Viele der ehemaligen Karseen sind heute vollständig verlandet und bewaldet. Beim Blindsee liegt ein Zwischenstadium vor. Der See ist bereits verschwunden, das entstandene Moor ist jedoch noch offen und weitgehend ohne Bewaldung. Damit stellt das Naturschutzgebiet Blindsee eine Besonderheit dar.
Der Blindsee liegt in einer Höhe von ca. 800 m ü NN. Die Karmulde ist nach Ostsüdosten geöffnet, die umgebenden Karwände sind bis zu hundert Meter hoch. Die Moorfläche hat eine Ausdehnung von ca. 3 Hektar. Das im Jahr 1985 ausgewiesene Naturschutzgebiet hat eine Fläche von 6,2 Hektar.
Wenn man den heutigen Zustand mit etwas älteren Bildern vergleicht, fällt eine zunehmende Bewaldung, zunächst mit Pionierbaumarten und noch kleinen Baumgrößen auf. Ob es sich hier um die natürliche Entwicklung vom See über das Moor hin zu einem Wald handelt oder ob menschliche Einflüsse diese Entwicklung in irgendeiner Weise beschleunigen, ist nicht klar.
Das zur Gemeinde Forbach gehörende Hundsbach ist die dem Blindsee in Luftlinienentfernung nächstgelegene Ortschaft, daher auch der Name des Naturschutzgebiets. Hundsbach liegt im Rauhmünzachtal, einem linken (westlichen) Seitental des Murgtals, das bei Rauhmünzach in das Murgtal mündet. Der Blindsee liegt jedoch bereits am Hang des südlichen Nachbartals des Rauhmünzachtals, des Langenbachtals mit dem zur Gemeinde Baiersbronn gehörenden Ort Zwickgabel. Einen Besuch des Blindsees wird man somit eher im Langenbachtal beginnen.
Im
Naturschutzgebiet Blindsee bei Hundsbach gibt es keine Einrichtungen
für Besucher. Die Naturschutzbehörde sieht es nicht gern, wenn allzu
viele Menschen das Gebiet aufsuchen. Andererseits spricht nichts
dagegen, auf dem Pfad wenige Meter vom am Rand des Schutzgebiets
verlaufenden Forstweg zum Rand der vermoorten Fläche zu gehen.
Der
nächstgelegene mit dem Auto erreichbare Ort ist Zwickgabel im
Langenbachtal (Abzweigung vom Murgtal in Schönmünzach). Zwickgabel hat
auch Linienbusanschluss (nur wenige Fahrten am Tag). Von Zwickgabel
erreicht man den Blindsee mit der Markierung gelbe Raute in 5,5
Kilometern. Von Schönmünzach ist man 8,4 Kilometer unterwegs, von
Hundsbach 6,5 Kilometer.
Am Rand eines Forstwegs weist ein Schild auf das Naturschutzgebiet Blindsee bei Hundsbach hin. Ein Trampelpfad führt von dort zum Rand der Moorfläche. |
Die Moorfläche darf man auf keinen Fall betreten. Leider halten sich nicht alle Besucher daran. |
Vom Rand des Moors erobern immer mehr Bäume die feuchte Fläche. |
Noch kann die Herbstsonne ungehindert auf das Moor leuchten. |
Ein Stück weit fühlt man sich nach Skandinavien versetzt. |
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