Montag, 12. Oktober 2015

Der Huzenbacher See im Nationalpark Schwarzwald

Der Huzenbacher See ist einer von drei Karseen im Nationalpark Schwarzwald. Bereits vor der Gründung des Nationalparks im Jahr 2014 war der Huzenbacher See jedoch ein bekanntes Ausflugsziel und ein Naturwunder des Schwarzwalds.

Der Huzenbacher See war bereits das Thema im Post vom 07.06.2010 in diesem Blog. Dort gibt es auch einige Infos und Daten zum See, die wir jetzt nicht wiederholen wollen. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir den Huzenbacher See erneut besuchen und einmal sehen, was sich in den letzten Jahren geändert hat und ob sich der Nationalpark Schwarzwald bereits auf den See und die Umgebung ausgewirkt hat.


Der Huzenbacher See und die Berghänge um den See herum befinden sich seit dem Frühjahr 2015 in der Kernzone Wilder See/Kleemüsse des Nationalparks Schwarzwald. Dort finden also keine forstwirtschaftlichen Aktivitäten mehr statt und die Natur kann sich nach ihren eigenen Vorstellungen entwickeln. Die steile Karwand im Südwesten des Sees wurde jedoch bereits seit vielen Jahren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt.

Wenn man seit dem Jahr 2010 nicht mehr beim Huzenbacher See war, wird man im Jahr 2015 überrascht sein. Man findet jetzt ein vollkommen anderes Landschaftsbild vor. Am östlichen und südöstlichen Seeufer und in den angrenzenden Wäldern ist der Wald verschwunden. 

Im schon genannten Post vom 07.06.2010 in diesem Blog sieht man noch, wie es vorher ausgesehen hat. Fast wird man an die Situation rund um den Vulkan St. Helens im US-Bundesstaat Washington erinnert. Vor dem Ausbruch des Vulkans im Jahr 1980 war die ganze Gegend mit riesigen Wäldern bedeckt, in denen romantische Seen eingesprengt waren. Nach dem Ausbruch sieht man ein vollkommen verändertes Landschaftsbild ohne Wald. Die Seen liegen offen da wie in einer Wüste.

Der Nationalpark selbst hat den Kahlschlag nicht zu verantworten. Im Jahr 2013 wütete ein Sturm in der Gegend, der die Bäume beim Huzenbacher See sowie auch auf der angrenzenden Hochfläche umgehauen hat. Einige der Sturmwurfflächen befinden sich jetzt in der Kernzone Wilder See/Kleemüsse des Nationalparks Schwarzwald. In den kommenden Jahren wird man sehen können, was die Natur auf den Sturmwurfflächen macht. Es wird aber Jahrzehnte dauern, bis sich rund um den Huzenbacher See wieder diese romantische Waldatmosphäre einstellt, wie man das von früher gekannt hat.

Der Nationalpark Schwarzwald als solcher macht sich in der Umgebung des Huzenbacher Sees bisher nicht sonderlich bemerkbar. Wenn man von Huzenbach kommend die Außengrenze des Nationalparks überschreitet, sieht man ein kleines Holzschild, das auf den Nationalpark hinweist. Das war es dann aber auch schon. Die Kernzonen des Nationalparks sind weiterhin nicht beschildert. Es gibt am Huzenbacher See bisher auch keine Informationen für die Besucher, die klar erkennen lassen, dass man sich im Nationalpark befindet. 


Wie kommt man hin?
Den Huzenbacher See erreicht der Großteil der Besucher von Baiersbronn-Huzenbach aus. Man kann vom Ort aus durch das Seebachtal zum See gelangen. Oder man fährt zu einem Waldparkplatz westlich des Ortsteils Silberwald und hat hier bereits einen etwas erhöhten Ausgangspunkt. Huzenbach liegt an der B 462 sowie an der Murgtalbahn. Die Entfernung von Huzenbach bis zum See ist ca. 4 Kilometer. Am Huzenbacher See führen auch die Weitwanderwege Murgleiter und Seensteig vorbei.     

Im Gebiet unterwegs
Man kann den See auf einer Forststraße umrunden. Man kann durch die steile Karwand auf einem Pfad (gute Schuhe, Kondition und Trittsicherheit sind erforderlich) auch auf die an das Kar angrenzende Hochfläche hinaufsteigen und dort vom Huzenbacher Seeblick den See von oben sehen.

Weitere Informationen
   
Hier gibt es eine Übersicht über die Kernzone Wilder See/Kleemüsse des Nationalparks Schwarzwald. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Kernzone befassen, verlinkt.



Blick von Südosten auf den Huzenbacher See: Rechts im Bild beginnt die Endmoräne des eiszeitlichen Gletschers, die den Huzenbacher See aufgestaut hat. Im Jahr 2015 ist es kaum möglich, ein Bild vom Huzenbacher See zu machen, ohne einen Teil der Sturmwurfflächen ins Bild zu bekommen.
Blick auf den Huzenbacher See und die angrenzende steile Karwand
Blick auf das nordöstliche Seeufer (links) am Huzenbacher See, auf eine Schutzhütte und auf einen Teil der eiszeitlichen Endmoräne (rechts) auf der ebenfalls ein vollständiger Kahlschlag stattgefunden hat. Wenn man genau hinsieht, wird man auf dem Bild zahlreiche rot angestrichene Sitzbänke erkennen.
Blick auf die eiszeitlich Endmoräne am Huzenbacher See
Vom Südufer des Huzenbacher Sees sind abgestorbene Bäume auf die Verlandungsbereiche im Seebecken gestürzt. Sie bleiben dort jetzt für alle Zeiten liegen. Denn der See und die umgebenden Karwände gehören zur Kernzone Wilder See/Kleemüsse des Nationalparks Schwarzwald.
Blick von Süden auf den Huzenbacher See: Im hier gewählten Bildausschnitt sieht man praktisch keine Sturmwurfflächen und man kann erahnen, wie es früher rund um den See ausgesehen hat.

Blick vom Nordwestufer auf den Huzenbacher See: Die Sturmwurfflächen hinter dem See gehören seit Früjahr 2015 zur Kernzone Wilder See/Kleemüsse des Nationalparks Schwarzwald.

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