Mittwoch, 19. Oktober 2016

Die Kernzone des Biosphärengebiets Schwarzwald

41 Kernzonenflächen gibt es mit Stand April 2019 im Biosphärengebiet Schwarzwald. Sie bilden zusammen die Kernzone des Biosphärengebiets.

Das Biosphärengebiet Schwarzwald befindet sich im Südschwarzwald zwischen dem Feldberg, Freiburg im Breisgau und Schopfheim. Das Schutzgebiet wurde am 04.01.2016 verordnet. Das Biosphärengebiet wurde 2017 bei der 29. Sitzung des Internationalen Koordinierungs-Komitees des MAB-Programms der UNESCO anerkannt. 

Die Fläche von Biosphärengebieten wird in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen aufgeteilt. Gemäß den Vorgaben der UNESCO (MAB-Programm) müssen die Kernzonen mindestens drei Prozent der Fläche eines Biosphärengebiets einnehmen. Gemäß den Vorgaben des deutschen MAB-Komitees muss in den Kernzonen der Prozessschutz gewährleistet sein. Das heißt, in den Kernzonen darf keine wirtschaftliche Nutzung stattfinden. Die Kernzonen der Biosphärengebiete entsprechen in Baden-Württemberg somit den Bannwäldern.


Im heutigen Post in diesem Blog sind die Kernzonenflächen des Biosphärengebiets Schwarzwald mit einigen Daten aufgelistet. Alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Kernzonenflächen befassen, sind und werden vom heutigen Post verlinkt. Der heutige Post ist auch von der rechten Spalte des Blogs direkt verlinkt.


Die Kernzone von Biosphärengebieten muss nicht zwangsläufig eine zusammenhängende Fläche bilden. Es können auch mehrere kleinere, separate Kernzonenflächen ausgewiesen werden. Davon wurde beim Biosphärengebiet Schwarzwald ausgiebig Gebrauch gemacht. Es gibt nicht weniger als 41 einzelne Kernzonenflächen.

Die Kernzonenflächen des Biosphärengebiets Schwarzwald lassen sich in vier Kategorien einteilen

1. Die erste Kategorie umfasst diejenigen Kernzonenflächen, die durch Bannwälder gebildet werden, die bereits (längere) Zeit vor der Ausweisung des Biosphärengebiets Schwarzwald bestanden haben. Dies sind insgesamt 10 Kernzonenflächen. 

2. Dann gibt es die Kategorie der Kernzonenflächen, die im Vorfeld der Ausweisung des Biosphärengebiets über die Biosphären-Bannwälder-Verordnung vom 04.12.2015 festgesetzt worden sind. Das sind insgesamt 13 Kernzonenflächen. 

3. Dann gibt es diejenigen Kernzonenflächen, die keine Bannwälder sind, sondern nur in der Biosphärengebietsverordnung vom 04.01.2016 genannt werden. Das sind insgesamt 10 Kernzonenflächen. 

4. Schließlich gibt es diejenigen Kernzonenflächen, die mit der Verordnung des Umweltministeriums zur Änderung der Verordnung über das Biosphärengebiet Schwarzwald vom 25. Februar 2019 (Gesetzblatt Nr. 8 vom 5. April 2019) ausgewiesen worden sind, nachdem sie bereits vorher im Rahmen der Zweiten Biosphären-Bannwälder-VO vom 2. Mai 2017 als Bannwälder ausgewiesen worden sind. Das sind insgesamt 8 Kernzonenflächen.

Die Kernzonenflächen des Biosphärengebiets Schwarzwald werden in der Verordnung - und das ist absolut nicht zufriedenstellend - nicht aufgezählt und namentlich genannt. Sie werden lediglich im Kartenanhang aufgeführt. Der Kartenanhang der Biosphärengebietsverordnung wurde vom Regierungspräsidium Freiburg zunächst nicht im Internet veröffentlicht. Somit waren zunächst nicht mal alle Namen der Kernzonenflächen bekannt. Seit wenigen Monaten sind die Kartenanhänge auf der Website des Regierungspräsidiums veröffentlicht.


Die Flächengröße derjenigen Kernzonenflächen des Biosphärengebiets, die keine Bannwälder sind, ist nach wie vor nicht bekannt. Das liegt daran, dass die Kernzonenflächen in der Biosphärengebietsverordnung leider nicht im Textteil aufgelistet sind sowie mit einigen Daten versehen sind.

In der Biosphärengebietsverordnung wird zu den Kernzonenflächen festgelegt, dass für alle Kernzonenflächen die §§ 4 bis 11 der Biosphären-Bannwälder-Verordnung vom 04.12.2015 gelten, somit also auch für diejenigen Kernzonenflächen, die keine Bannwälder sind. Damit werden die Kernzonenflächen, die keine Bannwälder sind, rechtlich weiter abgesichert.

In der Begründung zur Verordnung über das Biosphärengebiet Schwarzwald wird betont, dass durch den Verweis auf die Regelungen der Biosphären-Bannwälder-Verordnung vom 04.12.2015 die Kernzonenflächen zumindest in den ersten 10 Jahren faktisch wie Bannwälder zu betrachten sind. In 10 Jahren, wenn die Biosphärengebietsverordnung geändert bzw. angepasst werden kann, können die bisher nicht als Bannwälder ausgewiesenen Kernzonenflächen in Bannwälder überführt werden. Darüber hinaus besteht das mittelfristige Ziel, über Arrondierungen größere zusammenhängende Kernzonenflächen zu erhalten.

Aus dieser Begründung geht jedoch nicht hervor, weshalb man nicht gleich von vornherein alle Kernzonenflächen des Biosphärengebiets als Bannwälder ausgewiesen hat. Gab es Widerstände seitens der betroffenen Gemeinden oder anderer Institutionen?


Regierungspräsidium Freiburg erlässt Zweite Biosphären-Bannwälder-Verordnung im Post vom 24.06.2017

Anteil der Kernzone im Biosphärengebiet Schwarzwald soll von 3,01 auf 3.3 Prozent steigen im Post vom 19.08.2018

Mit acht neuen Kernzonenflächen steigt der Kernzonenanteil beim Biosphärengebiet Schwarzwald auf 3,3 Prozent im Post vom 18.04.2019

Die Beschilderung der Kernzone des Biosphärengebiets Schwarzwald hat begonnen im Post vom 14.08.2020

Kernzonenflächen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (11)
Faulbach, Faulbach-Südost, Hirschfelsen, Hirschfelsen-Nordwest, Napf, Napf-Erweiterung, Rappenfelsen, Scheibenfelsen, Scheibenfelsen-Erweiterung, Scheibenfelsen-Südost, Seewald
 
Kernzonenflächen im Landkreis Lörrach (19)
Belchen Süd, Ebener Wald, Erleboden, Finstergrund, Flüh, Geschwender Halde, Hohmuttlen, Nollenwald, Sägenwäldele, Salendobel, Schönenbuchen, Sengalenhalden, Staltenrain, Stutzfels, Stutzfelsen-Erweiterung, Tannenboden, Wehratal-Erweiterung, Weiherwald, Wühreloch
        
Kernzonenflächen im Landkreis Waldshut (11) 
Herzogenhorn, Hochkopf, Ibacher Moor, Ruckenwald, Schwarzahalden, Schwarzahalden-Erweiterung, Wehratal, Wehratal-Ost, Wehratal-Südost, Wehratal-Südwest, Windbergschlucht


 

Blick vom Gipfel des Stuibenwasen auf den oberen Talschluss des St. Wilhelmer Tals mit den Bannwäldern "Napf" und "Napf-Erweiterung", die gleichzeitig Kernzonenflächen des Biosphärengebiets Schwarzwald sind

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